Platz 2: Wir sehen hin

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"Wir Sehen Hin" lautet die bereits bestehende Initiative einer Studierenden-Gruppe, um sexuelle Belästigung in Magdeburg aus der Betroffenensicht sichtbar zu machen. Ziel ist es auf diesem Weg einen Grundstein für Debatten und Veränderungen zu legen. Die Initiative möchte damit auf das Ausmaß der zu problematisierenden Alltäglichkeit von sexueller Belästigung aufmerksam machen und zudem betroffene Personen unterstützen.

Interview

Wie ist die Idee eures Projekts zustande gekommen?

Zustande gekommen ist das Projekt durch eigene Erfahrungen mit sexueller Gewalt aber vor allem durch eine Gewalttat, die einer Freundin eines Gründungsmitglieds widerfahren ist. Daraus entstand der Gedanke, ein Projekt gegen sexualisierte Gewalt ins Leben zu rufen und innerhalb einer Nacht wurde ein entsprechendes Konzept entwickelt. Hier entstand auch bereits die Idee, durch Erfahrungsberichte auf Instagram Aufmerksamkeit auf die Thematik zu lenken. Anfangs bestand das Projektteam noch aus zwei Leuten, aber wir haben schnell gemerkt, dass wir Unterstützung brauchen. Das Konzept soll diese Problematik öffentlich machen, um hoffentlich zum Umdenken anzuregen. Es sollte nicht mehr als normal angesehen werden, wenn Menschen so etwas passiert, egal welches Geschlecht oder welche Ausrichtung sie haben.


Wodurch zeichnet sich für euch eine diverse Universität aus?

Wir glauben, eine diverse Universität zeichnet sich genau dadurch aus, dass allen zugehört wird und allen tolerant begegnet wird. Und, dass man nicht die Augen schließt und sich die Ohren zuhält und vor allem alle ihre Meinung sagen dürfen.


Wie kann euer Projekt dazu beitragen ?

Unser Projekt trägt dazu bei, dass wir als Sprachrohr dienen für Betroffene, denen sexualisierte Gewalt widerfahren ist und sie eine Plattform haben, an die sie sich wenden können. In der Hinsicht haben wir auch sehr positive Resonanz bekommen. Viele sind froh, sich mitteilen zu können. Meistens behalten sie nämlich ihre Erfahrungen für sich und können oder möchten mit Freund*innen oder Bekannten nicht drüber reden.


Könnt ihr euch vorstellen wie es mit eurem Projekt weitergeht?

Ja, das Projekt soll auch nicht nur als Sprachrohr dienen. Daher möchten wir gemeinsam mit anderen Vereinen in Magdeburg einen Workshop zur Selbstverteidigung organisieren. Wir möchten ein bisschen mehr in die Kommunikation mit unserer Community treten. Außerdem möchten wir generell ein bisschen mehr in Richtung Aufklärungsarbeit gehen und langfristig nicht nur die Problematik aufzeigen, sondern wir wollen auch Lösungen anbieten.

Letzte Änderung: 08.02.2023 - Ansprechpartner: Webmaster