Newsletter September 2022

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Hallo und herzlich willkommen!


Chancengleichheit an der OVGU - das ist unser erklärtes Ziel.

Das soll auch der Newsletter Chancengleichheit des Büros für Gleichstellungsfragen an der Otto-von-Guericke-Universität widerspiegeln.

Der Newsletter will über Neues aus der Geschlechterforschung informieren, dazu gibt es Informationen aus Hochschule und Politik mit Blick auf Chancengleichheit, zu Veranstaltungen, Fördermitteln und Preisen, Calls for Papers.

Wir wünschen viel Spaß beim Lesen!

Das Büro für Gleichstellungsfragen der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

 

To read the newsletter in English, please switch to the English website.

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Auf unserer Website finden Sie aktuelle Informationen rund um Chancengleichheit an der Universität, Förderangebote, Termine des Coaching- und Mentoringprogramms COMETiN, Aktivitäten im Rahmen des Magdeburger Gender Campus uvm.

INHALT

Veranstaltungen
» Interdisziplinäre Ringvorlesung "Geschlecht - Kultur - Natur - Umwelt" I Start 10.10.2022
» Theater im Hörsaal "Oleanna" I 13.10.2022, Magdeburg
» ZSM-Fachtagung Idealbilder von Forschung und wissenschaftlicher Karriere in der Diskussion I 11.-12. November, Magdeburg
» 11. Landesweiter Tag der Genderforschung Sachsen-Anhalt I 16.-17. November, Magdeburg und hybrid
» Weitere Themen
Fördermittel und Preise
» Weitere Themen
Call for Papers
» Weitere Themen
Neues aus der Geschlechterforschung
» Weitere Themen
Hochschule und Politik
» Weitere Themen

Veranstaltungen

Netzwerk-Event Lead & Inspire unter dem Motto Women Drive Innovation als Hybridveranstaltung I 06.10.2022

Die Veranstaltungsreihe Lead & Inspire soll Frauen dazu inspirieren, Karrieren im medizinischen und naturwissenschaftlichen Berufsfeldern einzuschlagen. Novartis Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt, Frauen als Innovatorinnen sichtbarer zu machen. Am 06. Oktober findet ab 14:30 Uhr das vierte Netzwerk-Event als Hybridveranstaltung statt. Das Event dient als Plattfom zum Netzwerken für Wissenschaftlerinnen und weibliche Führungspersönlichkeiten aus der Klinik, Industrie, Forschung und Start-up-Szene. Weitere Informationen finden Sie hier.

herCAREER-Expo I 06./07.10.2022

Frauen vernetzen, untereinander und mit Arbeitgebern – das ist das Ziel der herCAREER. Zentraler Teil der Plattform ist die herCAREER-Expo, die am 6. und 7. Oktober bereits zum siebten Mal in München stattfindet. Das Besondere: Die herCAREER macht authentische Begegnungen für Recruiting und Netzwerkbildung möglich.

Die Nachfrage ist so groß wie nie: Knapp 300 Unternehmen, Netzwerke, Institutionen, Ministerien und Organisationen sind es geworden. Das Programm der Messe umfasst rund 60 Vorträge und Panels, mehr als 350 MeetUps und Talks sowie Live-Podcasts. Daran beteiligen sich etwa 450 Expert:innen und Role Models, die über ihren Werdegang berichten, Karrieretipps geben oder ihre Expertise teilen.

Die herCAREER ermöglicht Studierenden & Absolvent:innen, Frauen in Fach- und Führungspositionen, Weiterbildungsinteressierten und Existenzgründer:innen Gespräche auf Augenhöhe mit spannenden Role Models aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und Kultur. Knapp 300 Aussteller:innen und Partner:innen beteiligen sich. Darunter attraktive Arbeitgeber:innen, die Chancengleichheit fördern, sowie zahlreiche Angebote zu

  • Vereinbarkeit von Familie und Beruf
  • Weiterbildungsmöglichkeiten
  • Geld, Finanzen und Vorsorge
  • Existenzgründung und Unternehmertum 

Die herCAREER unterstützt auch die vielfältigen Möglichkeiten rund um den beruflichen Quereinstieg in die Bereiche IT und Digitalisierung.

Der Veranstalter ermöglicht Studierenden und Absolvent:innen eine kostenfreie An- und Rückreise mit dem FlixBus aus dem gesamten Bundesgebiet.

Interdisziplinäre Ringvorlesung "Geschlecht - Kultur - Natur - Umwelt" I Start 10.10.2022

Die Veranstalterinnen Prof.in Dr.in Eva Labouvie und Dr.in Mareike Fingerhut-Säck möchten mit der im Wintersemester 2022/2023 stattfindenden Ringvorlesung „Geschlecht – Natur – Kultur – Umwelt. Verflechtungen von Gender, Ökologie, Klima und Nachhaltigkeit“ die vielfältigen Aspekte und Verwebungen der Kategorie Geschlecht mit dem „Doing gender“ beleuchten. Klimawandel, Umweltkatastrophen oder Krisen der Nachhaltigkeit sind keineswegs geschlechtsneutral. Frauen, Männer und diverse Menschen tragen auf unterschiedliche Weise dazu bei, gehen auf verschiedene Arten mit ihren Auswirkungen um und sind von ihren Folgen ungleich betroffen. Damit drängen sich Fragen nach den Verflechtungen von Geschlecht und Klima- oder Umweltkrisen, dezidiert nach geschlechtsspezifischen Perspektiven geradezu auf. Ebenso kann nach den Zusammenhängen zwischen Geschlechtszugehörigkeit bzw. Geschlechterordnung und umweltbedingten Krankheiten, Umweltfaktoren, Nachhaltigkeit, Ressourcenverteilungen, ökologischen Rechten oder nach Genderaspekten in Umwelt- und Klimaschutz oder -gestaltung bis hin zu den Positionen eines vieldiskutierten Ökofeminismus gefragt werden.

Studierende aller Fachrichtungen sowie Mitarbeitende sind eingeladen, die Ringvorlesung zu besuchen. Die öffentliche Veranstaltung richtet sich außerdem an Vertreter*innen der Geschlechterforschung, Gleichstellungsbeauftragte sowie alle regionalen Akteur*innen aus dem Themenbereich Gender und Diversity.


Die Ringvorlesung startet am 10. Oktober 2022 und findet montags von 13:15 bis 14:45 Uhr per Zoom statt. Die Anmeldung erfolgt über LSF. Das Programm findet sich hier.

Theater im Hörsaal "Oleanna" I 13.10.2022, Magdeburg

Das Theater der Altmark (TdA) präsentiert das Stück "Oleanna", ein Zwei-Personen Stück des US-amerikanischen Autors David Mamet, am 13.10.2022 um 19:30 Uhr im Hörsaal 6, Zschokkestraße, OVGU Magdeburg. Das Stück spielt im Hochschul-Milieu und umfasst Themenbereiche wie Machtmissbrauch, sexueller Missbrauch, Geschlechtergerechtigkeit, Identitätspolitik und stellt Unterschiede zwischen den gesellschaftlichen Schichten dar. Das „Machtspiel“ Mamets bietet aufgrund der Aktualität der Themen Raum und Anknüpfungsmöglichkeiten für spannende Diskussionen zwischen Studierenden und Lehrenden. Der Ticketverkauf über die Webseite Eventbrite startet am 12.September 2022. Weitere Informationen sowie Tickets gibt es für 6 bzw. 4 Euro unter:

https://Oleanna-OVGU.eventbrite.de

Ansprechpartnerin:

Sina Frankmölle: sina.frankmoelle@ovgu.de; 0391-67 58844

 

Netzwerktagung Antifeminismus begegnen − Demokratie stärken I 17.-18. Oktober, Berlin

Die Heinrich-Böll-Stiftung veranstaltet am 17. und 18. Oktober 2022 in Berlin in Präsenz eine Netzwerktaguung. Die Schwerpunktthemen als auch Inhalte sollen gemeinsam von bzw. mit Teilnehmenden gestaltet werden, weshalb fragt die Stiftung nach Wissen und Erfahrungen sowohl aus der Forschung als auch aus der (zivilgesellschaftlichen) Praxis.

Bei der Netzwerktagung wird es dafür Räume geben, um verschiedene Umgänge mit antifeministischen Anfeindungen und Haltungen in den eigenen privaten, beruflichen, ehrenamtlichen, politischen oder aktivistischen Realitäten mit Menschen aus verschiedenen Kontexten zu reflektieren. Außerdem wollen die Organisator*innen gemeinsam Strategien im Umgang mit Antifeminismus und Sexismus weiterentwickeln.

Die Netzwerkkonferenz besteht aus Vorträgen/Impulsen, Workshops, Reflexionsrunden und einem „Marktplatz“ zur Vorstellung der eigenen Arbeit. 

Mehr Infos hier.

 

ZSM-Fachtagung Idealbilder von Forschung und wissenschaftlicher Karriere in der Diskussion I 11.-12. November, Magdeburg

Die ZSM Fachtagung (vormals „Nachwuchstagung“) versteht sich in der Tradition des Magdeburger Methodenworkshops als Tagung mit Forschungswerkstattcharakter. Dieser findet in einem geschützten Raum statt. Hier können empirische, theoretische sowie konzeptionelle Beiträge erprobt werden mit einer kritischen konstruktiven Rückmeldung von Gleichgesinnten. Der Austausch steht hier im Vordergrund.

Wir laden explizit Wissenschaftler*innen in Qualifikationsphasen und jenseits unbefristeter Professuren (Studierende, Promovierende und Postdoktorand*innen) unterschiedlicher Disziplinen dazu ein, einen Beitragsvorschlag zum diesjährigen Tagungsthema aus dem Kontext der eigenen Forschungsarbeit einzureichen und mit anderen Tagungsteilnehmer*innen gemeinsam zu diskutieren.

Die 12. ZSM-Fachtagung findet dieses Jahr zum Thema „Idealbilder von Forschung und wissenschaftlicher Karriere in der Diskussion“ am 11. & 12. November 2022 in Magdeburg statt und wird von Stefanie Hoffmann, Dr.in Sandra Tiefel und Verena Walterbach ausgerichtet.

Mehr Infos finden Sie hier.

 

2. MINT-Aktionstage von MINTvernetzt I 21.-24. November, online

Geplant sind ganztägigverschiedene Angebote und Dialog-Formate zu den Themen Gender, Didaktik, MINT+,Innovationen und Fundraising/Finanzierung sowie natürlich auch Raum für informellenAustausch. Auch wer eigene Workshops und Ideen hat, kann diese noch einbringen.

Alle Informationen und den Kontakt finden Sie hier.

11. Landesweiter Tag der Genderforschung Sachsen-Anhalt I 16.-17. November, Magdeburg und hybrid

Konflikte, Krisen, Kriege. Feministische Perspektiven und Positionierungen

Programm (in Planung):
16. November 2022
Keynote Prof.in Dr.in Gundula Ludwig | Center Interdisziplinäre Geschlechterforschung Innsbruck (CGI), Universität Innsbruck
"Multiple Krisen und ihre Verdichtungen. Feministische Gegenwartsdiagnosen."(AT)
Der Vortrag findet online statt

17. November 2022, 10 bis 18.30 Uhr
Vorträge, Posterausstellung, Podium und World Café sowie ein besonderer Programmpunkt zur Würdigung des Schaffens von Prof.in Dr.in Eva Labouvie, Professorin für Geschichte der Neuzeit mit dem Schwerpunkt Geschlechterforschung, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Die Programmpunkte finden teilweise hybrid statt.

Mehr Infos finden Sie hier.

Fördermittel und Preise

Ausschreibung Karin-Witte-Preis für Wissenschaftlerinnen I 07.10.2022

Karin Witte (1929-2015) war eine engagierte Stifterin, die sich auf verschiedenen Gebieten für gemeinnützige Zwecke und im Sinne der Förderung junger Menschen an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg eingesetzt hat. Bereits zum 5. Mal wird im Rahmen des Karin-Witte-Fonds der Karin-Witte-Preis für Wissenschaftlerinnen ausgeschrieben.

Auszeichnungskriterien

Der Preis richtet sich an besonders begabte Wissenschaftlerinnen aus dem Bereich der Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften oder einem verwandten Fach. Ziel ist es, sie zu motivieren, ihre wissenschaftliche Karriere an der Universität Magdeburg fortzusetzen. Die Kandidatin soll besonders gute Leistungen im Anschluss an ihre Promotion vorweisen können. Zusätzliche Aktivitäten und gesellschaftliches Engagement für die Universität und darüber hinaus sowie Auslandskontakte werden ggf. besonders berücksichtigt.

Preisgeld

Der Preis ist mit 5.000 € dotiert und wird nicht zweckgebunden vergeben.

Vorschlags- und Bewerbungsfrist

Die Kandidatin kann entweder von einer anderen Person vorgeschlagen werden oder sich selbst bewerben. Bewerbungsschluss ist der 7. Oktober 2022.

Bewerbung und Unterlagen

Kandidatinnenvorschläge und Eigenbewerbungen sind schriftlich auf Deutsch oder Englisch einzureichen. Sie müssen enthalten:

  1. Tabellarischer Lebenslauf
  2. Liste bisheriger wissenschaftlicher Veröffentlichungen
  3. Tabellarische Zusammenfassung wichtiger Angaben (siehe Anlage)
  4. Stellungnahme der Dekanin/des Dekans

Die Bewerbungen sind einzureichen über: kwf@ovgu.de

Bei Fragen steht Ihnen das Team MKM (Stefanie Thärig – Tel: 58539) zur Verfügung.

Call for Papers

Trans* Politiken, Politiken um Trans* und Kritiken cis- und transnormativer politischer Verhältnisse I Deadline 30. November

Seit den frühen 2000er-Jahren zirkuliert der Begriff Trans*Feminismus verstärkt in  internationalen aktivistischen Kontexten und der Theoriebildung. In den deutschsprachigen Sozialwissenschaften wurden trans*feministische Analysen und Kritiken bis-  lang jedoch nur zaghaft aufgegriffen. Vor diesem Hintergrund will das geplante Heft  einen Raum schaffen, um das Potential für trans*feministische Analysen in den Sozial-  und Politikwissenschaften auszuloten. Statt von einer unüberbrückbaren Gegenüberstellung von ‚Cis-Feminismen‘ und ‚Trans*Feminismen‘ auszugehen, soll in dem Heft gefragt werden, was trans*feministische Sozialwissenschaften ausmacht: Was ist und wie versteht sich Trans*Feminismus? Was kann aus feministischen Wissensarchiven  neu gelesen und erweitert werden, sodass Zweigeschlechtlichkeit nicht reproduziert  wird? Was macht trans*feministische Politiken aus? Welche Implikationen haben  trans*feministische Perspektiven für Gleichstellungspolitiken? Wie sehen trans*feministische Gegenwartsanalysen aus? Wie wurde in historischen Kämpfen, Bewegungen und Theoriebildung heteronormative koloniale Zweigeschlechtlichkeit kritisiert und umgearbeitet?

Folgende Gemengelage bildet den Ausgangspunkt des Heftes: Transgeschlechtlichkeit und trans*Personen sind in den vergangenen Jahren in den Fokus gesellschaftspolitischer und feministischer Debatten gerückt. So zeichnet sich eine vermehrte Sichtbarkeit trans*geschlechtlicher und geschlechternonkonformer Personen in massenmedialen Formaten sowie privaten und öffentlichen Institutionen ab. Jedoch ist diese Sichtbarkeit durch Ungleichheiten und intersektionale Normierungen gekennzeichnet. Auch herrschen noch immer pathologisierende und stigmatisierende Darstellungen vor. Zugleich sind rechtliche Liberalisierungen und Depathologisierungen hinsichtlich des Zugangs zu Transitionsmedizin, Diskriminierungsschutz und Personenstandsänderungen zu beobachten. Allerdings bestehen Marginalisierungen und Diskriminierungen in nahezu allen gesellschaftlichen Bereichen sowie insbesondere der Lohnarbeit fort.

Zudem nehmen – global gesehen – Morde an trans* und geschlechternonkonformen Personen zu. Trans* und geschlechternonkonforme Personen sind unterschiedlich von Gewalt und Diskriminierung betroffen. Im Kontext von Homo- und Transnationalismen werden weiße, neoliberalen Normen entsprechende trans* Personen teilweise in Staatsbürger*innenschaft eingeschlossen. Währenddessen sehen sich QTIBPoC (Queer, Trans*, Inter Black People and People of Color) rassistischen Sicherheitspolitiken gegenüber und sind in besonderem Maße mit Gewalt konfrontiert. Auch finden sie sich besonders häufig in gefährlichen Lohnarbeitsverhältnissen wieder oder ihnen werden als Geflüchtete grundlegende Menschenrechte verwehrt. Die Kolonialität neoliberaler Arbeitsteilung vertieft in Teilen des Globalen Süden trans*feindliche und maskulinistische Politiken, die etwa in Form trans*feminizidaler Gewalt in Süd- und Mittelamerika Ausdruck finden. Im Globalen Norden tritt im Kontext von Austeritätspolitiken die Bedeutung von Klassenverhältnissen zwischen trans* Personen hervor: Die Kommodifizierung öffentlicher Infrastruktur und Wohnraum, die Reprivatisierung von Transitionsmedizin sowie die Forcierung von Lohnarbeit als einziger existenzsichernder Lebensform vertiefen Ungleichheiten unter trans* und geschlechternonkonformen Personen. Eine mit Weiß-Sein, Besitz, Zweigeschlechtlichkeit und Ableisiert-Sein verbundene Norm von trans*- und undgeschlechternonkonform-Sein formt sich aus. Sie reguliert, welche trans* und geschlechternonkonformen Personen als schützenswerte und anerkennbare Leben gelten und welche nicht. Analysen und Politiken, die trans* und geschlechternonkonforme Personen als alleinig durch Geschlecht konstituierte und homogene Gruppe auffassen, reproduzieren diese Normierungen und Gewaltverhältnisse.

Trotz beschränkter Veränderungen auf rechtlicher Ebene ist nicht ausgemacht, ob diese für trans* und geschlechternonkonforme Personen Verbesserungen mit sich bringen. Denn aktuell erleben trans*feindliche Diskurse eine neue Konjunktur, wie sich u.a. in Deutschland am öffentlichen Hass gegen einer der beiden ersten offen transgeschlechtlichen Bundestagsabgeordneten, Tessa Ganserer, oder global in trans*feindlichen Positionen der katholischen Kirche sowie rechter PolitikerInnen zeigt.

Diesen paradoxen und widersprüchlichen Entwicklungen geht das Heft Trans* Politiken, Politiken um Trans* und Kritiken cis- und transnormativer politischer Verhältnisse nach. Es zielt darauf ab, trans* bzw. trans*feministische Perspektiven in den Sozialwissenschaften weiterzuentwickeln. Mit dem Heft soll gezeigt werden, wie politik-, sozial- sowie gesellschaftstheoretische Konzepte erweitert werden können, wenn trans*, geschlechternonkonforme und trans*feministische Perspektiven als Teil feministischer Sozialwissenschaften akzentuiert werden. Ebenso sollen trans*feministische Gegenwartsanalysen Gegenstand des Heftes sein. Dabei gehen wir davon aus, dass aktuelle Geschlechterpolitiken nur vor dem Hintergrund historischer Entwicklungen zu begreifen sind. Daher fragen wir auch nach den Genealogien cis- und transnormativer Regulierungsweisen und trans*feindlicher Politiken. Ebenso interessieren uns Kontinuitäten und Brüche trans* und trans*feministischer Kämpfe und Politiken – sowohl öffentliche als auch semi-öffentliche und intime Politiken wie etwa der trans* und geschlechternonkonformen Fürsorge.

Folgende Fragekomplexe werden mit dem Heft adressiert:

Was macht trans* und trans*feministische erkenntnistheoretische Positionen und Perspektiven aus? Wie intervenieren trans*, geschlechternonkonforme und trans*feministische Perspektiven in Methodologien und Epistemologien der (feministischen) Politik- und Sozialwissenschaften? Welche neuen Methodologien und Epistemologien bringen sie hervor? Wie verschieben trans* und trans*feministische Analysen Begriffe, Konzepte und Theorien der Politik- und Sozialwissenschaften?

Wie lässt sich die Formierung und Transformation von Hetero-Cis-Normativität sowie die Verwerfung, Normierung und Regulierung ihrer – insbesondere dis_ableisierten und rassifizierten – geschlechtlichen Anderen fassen? Wie sind Normierungen wie ‚Transsexualität‘ oder ‚Transnormativität‘ angesichts aktueller und historischer intersektionaler Verhältnisse zu verstehen? Wie überlagern sich prä-/post-/koloniale sowie staats-/post-sozialistische Geschlechterpolitiken in der Unterdrückung, Ermöglichung und Normierung von Geschlechternonkonformität und Transgeschlechtlichkeit?

In welcher Weise fungier(t)en die Phänomene Transgeschlechtlichkeit, Geschlechternonkonformität oder transgeschlechtliche Personen als Tropen von (Post)Moderne, Staat und Nation? Welche Rolle spiel(t)en hierbei eurozentrische, (post)moderne, kapitalistische, (post-)koloniale und (post-)nazistische Verhältnisse?

Wie werden über staatliche Politiken um trans* Grenzziehungen zwischen dem Globalen Norden und Süden sowie zwischen West- und Osteuropa legitimiert?

Welche Potentiale bergen trans* und trans*feministische Analysen bestehender politischer, sozialer und ökonomischer Verhältnisse? Wie verändern sie das Verständnis gegenwärtiger (post-)kolonialer Geschlechter- und Sexualitätsverhältnisse? Inwiefern tragen trans*feministische Perspektiven zu einer Präzisierung der gegenwärtigen ‚multiplen Krisen‘ bei? Inwiefern lässt sich angesichts globaler Militarisierung eine Verstärkung binärer Geschlechtervorstellungen beobachten?

Wie kommen trans*feministische Politiken in den Staat und das Recht? Welche Akteur*innen setzen sie auf die Agenda, welche politischen Faktoren wirken hinderlich? Welche Ambivalenzen bringt die Anerkennung und Institutionalisierung der Kategorie ‚Transgeschlechtlichkeit‘ für unterschiedliche Politikfelder hervor bzw. welche in der Institutionalisierung anderer Kategorien wie etwa ‚Frau‘ angelegte Ambivalenzen verdeutlicht sie – etwa in Form von Gleichstellungspolitiken? Welche Ambivalenzen gehen mit der Anerkennung und Institutionalisierung der Kategorie ‚Transgeschlechtlichkeit‘ hinsichtlich intersektionaler Machtverhältnisse einher – etwa in der Form von ‚hate crime‘-Diskursen und -Gesetzgebungen?

Was macht historische und aktuelle Politiken von trans* und geschlechternonkonformen Subjekten und Kollektiven aus? Wie intervenieren sie in interdependente Macht- und Herrschaftsverhältnisse und wie sind sie in diese verstrickt? Wie entwerfen trans* sowie trans*feministische Politiken und Theoretisierungen subversive und emanzipatorische Vorstellungen und Utopien von Solidarität, Sorge, Leben, Arbeit, Körpern und Kollektivität? Welche solidarischen oder geteilten Bezüge bestehen und bestanden zwischen trans*- und anderen feministischen Analysen und Politiken?

Wir freuen uns auf empirische, methodische und theoretische Beiträge mit einer großen geopolitischen Breite.

Abstracts und Kontakt

Der Schwerpunkt wird inhaltlich von Zoe* Steinsberger und Gundula Ludwig betreut. Wir bitten um ein- bis zweiseitige Abstracts bis zum 30. November 2022 an zoe.steinsberger@uibk.ac.at, gundula.ludwig@uibk.ac.at oder redaktion@feminapolitica.de.

Angesichts des Schwerpunkts freuen wir uns besonders auf inhaltlich qualifizierte Abstracts von trans*, inter und geschlechternonkonformen Personen.

Abgabetermin der Beiträge

Die Schwerpunktverantwortlichen laden auf der Basis der eingereichten Abstracts bis zum 15. Dezember 2022 zur Einreichung von Beiträgen ein. Der Abgabetermin für die fertigen, anonymisierten Beiträge im Umfang von 35.000 bis max. 40.000 Zeichen (inklusive Leerzeichen, Fußnoten und Literatur) ist der 15. März 2023. Die Angaben zu den Autor*innen dürfen ausschließlich auf dem Titelblatt erfolgen. Alle Manuskripte unterliegen einem Double Blind Peer-Review-Verfahren. Pro Beitrag gibt es ein externes Gutachten (Double Blind) und ein internes Gutachten von den Herausgeber*innen. Ggf. kann ein drittes Gutachten eingeholt werden. Die Rückmeldung der Gutachten erfolgt bis spätestens 15. Mai 2023.Die endgültige Entscheidung über die Veröffentlichung des Beitrags wird durch die Redaktion auf Basis der Gutachten getroffen. Der Abgabetermin für die Endfassung des Beitrags ist der 15. Juli 2023.

FeminaPolitica 

Kontakt: redaktion@femina-politica.de

Care & Diversity aus intersektionaler Perspektive I Deadline 28. Februar 2023

Im Fokus des Schwerpunkthefts 01/2024 der Zeitschrift für Diversitätsforschung und -management steht die Frage, wie die Sorge um sich und andere mit Diversität und sozialen Ungleichheiten verknüpft und durch Gesellschaft, Organisationen, kollektive Interessensvertretungen und Beschäftigte wahrgenommen, verhandelt und bearbeitet wird.

Wir freuen uns daher über Beiträge, die sich unter anderem mit folgenden (gerne auch weiteren) Themenfeldern auseinandersetzen:

Organisationen, Diversität & Care-Politik

- Wie wird „Care“ als Teil einer Diversity-Strategie von Organisationen des öffentlichen und privaten Sektors aufgegriffen? (z.B. Vereinbarkeitsmaßnahmen von Beruf und Familie oder die Pflege von Angehörigen, oder auch betriebliches Gesundheitsmanagement)  
- Wie stellen Organisationen den Erhalt, die Verbesserung und (Wieder-)Herstellung der  
Arbeitsfähigkeit von mehrfach diskriminierten behinderten und/oder chronisch kranken Personen sicher?
- Welche Maßnahmen unterstützen die psychische und physische Gesundheit von doppelt- und mehrfachbelasteten Personen in Organisationen?
- Wie fördern Arbeitgeber*innen Beschäftigte mit Care-Verantwortung? Inwiefern berücksichtigen  Organisationen dabei die intersektional ungleiche Verteilung von Betreuungs-, Versorgungs- und Pflegetätigkeiten (z.B. in sozioökonomisch schwachen Haushalten, bei Alleinerziehenden)?

Universität in Care-Berufen  
- Von welchen intersektionalen Ungleichheitslagen sind Beschäftigte in Care-Berufen betroffen und welche Handlungsstrategien entwickeln sie im Umgang damit?  
- Welche Strategien entwickeln Beschäftigte in sozialen und personennahen Dienstleistungsberufen im Umgang mit der Diversität von Kund*innen, Patient*innen, Klient*innen?

Care & Diversität aus der Perspektive der Beschäftigten  
- Inwiefern können z.B. Geschlecht, Alter, Ethnizität, Klasse sowohl als Risiko, aber auch als  
Ressource für Selbst- und Fürsorge im Kontext der Erwerbsarbeit dienen?  
- Wie werden organisationale Care-Angebote (z.B. Gesundheitsvorsorge, Wiedereingliederung, Vereinbarkeit) je nach intersektionaler Ungleichheitslage genutzt? 

Für den wissenschaftlichen Teil dieses Schwerpunktheftes wünschen wir uns Beiträge sowohl theoretisch-konzeptioneller als auch empirischer Ausrichtung im Umfang von 35.000 bis max. 45.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen). Für die Kategorie „Forschungsskizzen und Positionen“ können Ideen und Entwürfe zu Forschungsprojekten sowie pointierte Stellungnahmen und (gern provokante) Positionen eingereicht werden. Solche Beiträge sollen zwischen 12.000 und 15.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen) umfassen. Wir begrüßen ausdrücklich auch Praxisbeiträge zu diesem Thema, ebenfalls im Umfang von 12.000 bis max. 15.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen). Weitergehende Hinweise zur Gestaltung Ihres Beitrags und zu Einreichungsmodalitäten für diese und weitere Ausgaben der Zeitschrift für Diversitätsforschung und -management finden Sie auf der Webseite zdfm.budrich-journals.de. Bitte reichen Sie alle Beiträge in dem Onlinetool auf der Seite  
https://www.jdrm.de/ ein (Anleitung unter: zdfm.budrich-journals.de ). Die Frist zur Einreichung für wissenschaftliche Vollbeiträge zu diesem Themenschwerpunkt ist der  
28.02.2023. Forschungsskizzen und Positionen sowie Praxisbeiträge können bis 31.07.2023  
eingereicht werden.

Nachfragen zu diesem Schwerpunktheft bitte vorab an Dr. Julia Gruhlich 
(gruhlich@mail.upb.de ) und Dr. Lena Weber (lena.weber@gesis.org ); allgemeinere Nachfragen zur Zeitschrift bitte an zdfm@budrich-journals.de.


Den vollständigen Call finden Sie hier.

Neues aus der Geschlechterforschung

Neuerscheinung: Der Mensch in der Neuzeit von Stefanie Fabian und Mareike Fingerhut-Säck

Die Historische Anthropologie beschäftigt sich mit den menschlichen Erfahrungshorizonten in ihren historischen Ausprägungen. Dabei begreift sie den Menschen als deutendes und handelndes Wesen und nimmt ihn als einen entscheidenden Faktor für historische Dynamik und den Gang der Geschichte wahr. Diese Forschungsperspektive durchzieht den Band als Leitfaden und strukturiert das Erkenntnisinteresse der Beiträge. Anhand der Themenfelder von Alltag, Körper und Emotionen geben die Autor:innen exemplarisch Einblicke in den Mensch(en) in der Neuzeit, der hier vordergründig im Sinne der Kulturgeschichte in seiner Besonderheit, Komplexität und Abhängigkeit von Natur, Gesellschaft und kultureller Tradition in den Mittelpunkt gerückt wird. Der thematische Facettenreichtum - von Frauen auf See, der Angst vor Gewitter oder den Prinzipien der Ausbildung männlicher Geburtshelfer über Körperbilder in Diebslisten des 18. Jahrhunderts bis hin zur Ablehnung weiblicher Ärzte durch männliche Mediziner - spiegelt nicht nur die bemerkenswerte Bandbreite der Forschungsinteressen Eva Labouvies wider, der dieses Buch zum 65. Geburtstag gewidmet ist, sondern zeigt gleichsam die Vielfalt und Anschlussfähigkeit einer modernen, kulturwissenschaftlich und geschlechterhistorisch ausgerichteten Geschichtswissenschaft.

"Der Mensch in der Neuzeit"

Stefanie Fabian und Mareike Fingerhut-Säck

2022

324 S. 7 s/w-Abbildungen.

Böhlau-Verlag GmbH. ISBN 978-3-412-52472-2

Format (B x L): 16.4 x 23.1 cm

Gewicht: 646 g

Krieg als Lebensrealität – der Blick feministischer Friedens- und Konfliktforschung

Der Angriff Russlands auf die Ukraine hält Europa in Atem und löst viele Fragen und Lagerkonflikte zwischen weiteren Ländern und auch innerhalb einzelner Staaten aus. Zum Anti-Kriegstag am 1. September hat gender-blog die Friedens- und Konfliktforscherin Victoria Scheyer gefragt, welche Perspektiven der feministischen Forschung es auf das Thema gibt, und dabei auch Friedensfähigkeit und Konfliktlösungsmöglichkeiten angesprochen.

Den ganzen Beitrag gibt es hier.

Jahresbericht der Antidiskriminierungsstelle: 28 Prozent aller Diskriminierungsvorfälle finden am Arbeitsplatz statt

Im Jahr 2021 verzeichnete die Antidiskriminierungsstelle des Bundes 5617 Meldungen von Diskriminierung nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG). Das ist die zweithöchste Anzahl an gemeldeten Diskriminierungsfällen seit der Gründung der Antidiskriminierungsstelle im Jahr 2006. Besonders häufig gemeldet wurde rassistische Diskriminierung, gefolgt von Diskriminierungen aufgrund von Behinderung und chronischen Krankheiten. Mit 28 Prozent belegt das Arbeitsleben Platz 2 der Bereiche, in denen die meisten Fälle gemeldet wurden. Der tägliche Einsatz für Vielfalt, Toleranz und Inklusion ist weiterhin essenziell. Aber: Die hohe Anzahl der gemeldeten Fälle zeigt auch, dass immer mehr Menschen ihre Rechte kennen und sich gegen Diskriminierung wehren.

Den Bericht finden Sie hier.

Hochschule und Politik

Queerer Themennachmittag an der HS Stendal

Das Teilprojekt TransInno_LSA der Hochschule Magdeburg-Stendal, das Netzwerk RESPEKTund das Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Kinder- und Jugendhilfe laden am19.10.2022 ab 14.30 Uhr zum Queeren Themennachmittag ein.

Das ganze Programm finden Sie hier.

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Letzte Änderung: 30.09.2022 - Ansprechpartner: Webmaster