Newsletter August 2022

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Hallo und herzlich willkommen!


Liebe Abonnent*innen,

wir sind noch nicht ganz aus der Sommerpause zurück, deshalb haben wir ein Sommer-Spezial vorbereitet mit den wichtigsten Calls, News und Veranstaltungen.

Wir wünschen Ihnen weiterhin eine erholsame Zeit!

Das Büro für Gleichstellungsfragen der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

 

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Auf unserer Website finden Sie aktuelle Informationen rund um Chancengleichheit an der Universität, Förderangebote, Termine des Coaching- und Mentoringprogramms COMETiN, Aktivitäten im Rahmen des Magdeburger Gender Campus uvm.

INHALT

Veranstaltungen
» Blickpunkt feministische Eltern in der Wissenschaft: Lesung und Gespräch. Mit Alicia Schlender, Lisa Yashodhara Haller, Sarah Czerney und Lena Eckert I 5. September, online
» Wir müssen reden! - Über Antifeminismus. Ein Austausch über Angriffe auf Gleichstellung und Selbstbestimmung und wie wir dem begegnen können I 7. September, online
» Erinnerung: hercareer I 6.-7. Oktober, München
» DIVERSITY 2022 I 10.-11. November, online
» Weitere Themen
Fördermittel und Preise
» Zwei Call-Öffnungen: Starting Grants 2023 und Synergy Grants 2023
» Informationsreise für Wissenschaftlerinnen nach Brüssel: Anmeldung geöffnet!
» Weitere Themen
Call for Papers
» Das unkaputtbare Patriarchat? Geschlechterhierarchie als Gegenstand erziehungswissenschaftlicher Frauen- und GeschlechterforschungI Deadline 15. September
» Pädagogik und Geschlecht als Gegenstand politischer Kämpfe: Zur Analyse rechter, antifeministischer und rassistischer Diskurse Internationale Tagung an der Europa-Universität Flensburg I Deadline 30. September
» Déjà-vu? Gender, Holocaust und Subjektivierung in der Erinnerungskultur nach 1945 I Deadline 1. November
» Weitere Themen
Neues aus der Geschlechterforschung
» Ergebnispräsentation zum 10. Deutschen Diversity-Tag
» Studie zur „Lebenslage von lsbtiq* Personen in Sachsen“ veröffentlicht
» Rezension: Gender Trouble und Theologie
» Weitere Themen
Hochschule und Politik
» Konferenz sächsischer Studierendenschaften verfasst einstimmig Grundsatzbeschluss zur Geschlechterinklusivität
» Doppelpunkt oder Sternchen? Zur Frage der Barrierearmut einer gendersensiblen Sprache
» Gemeinsame Stellungnahme zum WissZeitVG - Plädoyer für eine Reform des Befristungsrechts
» Evaluation des Professorinnenprogramms des Bundes und der Länder: Dritte Programmphase und Gesamtevaluation
» Aufruf: Neue Befragungsstudie – prof*panel DZHW
» Landesrektorenkonferenz Sachsen: Positionspapier zu „Diversität, Gender und Inklusion als Gestaltungsprinzip moderner Hochschulen“ veröffentlicht
» Ergebnisse der Nachwuchsforschungsgruppe GAP „Genderanteile in ESF-Projekten Hochschule und Forschung“
» Weitere Themen

Veranstaltungen

Blickpunkt feministische Eltern in der Wissenschaft: Lesung und Gespräch. Mit Alicia Schlender, Lisa Yashodhara Haller, Sarah Czerney und Lena Eckert I 5. September, online

Ein Bruch im Leben: Wissenschaftler*in sein – Mutter werden. So beschreiben es Sarah  Czerney, Lena Eckert und viele weitere Autor*innen im Sammelband „Mutterschaft und Wissenschaft. Die (Un-)vereinbarkeit von Mutterbild und wissenschaftlicher Tätigkeit.“ In sehr persönlichen Texten verarbeiten die Autor*innen ihre Erfahrungen als Wissenschaftler*innen, als Mütter, als gewollt oder ungewollt Kinderlose. Die Beiträge werfen Blicke aus unterschiedlichen Richtungen darauf, vor welchen Herausforderungen (werdende) Mütter stehen, wenn sie auch als Wissenschaftler*innen tätig sind, und wie diese strukturell geprägt werden.

Alicia Schlender und Lisa Yashodhara Haller versammeln in ihrer Publikation ebenso unterschiedliche Sichtweisen auf den Komplex der Elternschaft. Dabei werden nicht nur verschiedene persönliche Perspektiven, sondern auch theoretische Ansätze vorgestellt, die sich hauptsächlich feministischer Elternschaft widmen. Die heteronormative Kleinfamilie wird durch feministische Utopien gleichberechtigter Elternschaft erweitert, queere Familienkonzepte und tabuisierte Themen wie depressive Eltern und Fehlgeburten angesprochen.  

In einer gemeinsamen Diskussion versuchen die Autor*innen, Ähnlichkeiten und  Unterschiede in ihren Texten zu entdecken und zu entwickeln. Die Sichtbarmachung von Mutterschaft, von Elternschaft rückt in den Vordergrund: Zur Vernetzung, zum Austausch und zum Empowerment von Müttern und feministischen Eltern.  

Anmeldungen sind bis 2. September 2022 möglich. 

Wo & Wann: 5. September, 18-20 Uhr, online 

Wir müssen reden! - Über Antifeminismus. Ein Austausch über Angriffe auf Gleichstellung und Selbstbestimmung und wie wir dem begegnen können I 7. September, online

Viele kennen aus ihrem Alltag oder dem beruflichen Umfeld Behauptungen über die angeblich längst erreichte Gleichstellung der Geschlechter oder über Männer, die die eigentlich Benachteiligten dieser Gesellschaft wären. Auch Abwertungen von Menschen aufgrund gelebter geschlechtlicher Vielfalt, durch z.B. Hasskommentare in sozialen Medien gegen Lesben, Schwule, Bisexuelle, inter*, trans* oder nicht-binäre Personen werden in diesem Zusammenhang häufig genannt, ebenso rassistische Zuschreibungen gegenüber Menschen.

Hinter solchen und vielen anderen Äußerungen stecken oft antifeministische, demokratiefeindliche Haltungen, Denkweisen, Ressentiments und Ideologien. Aber was ist Antifeminismus eigentlich genau? Was steckt hinter sogenannten Anti-Gender-Bewegungen? Wie wirken diese sich auf unsere Demokratie aus?  

Die Online-Veranstaltung bietet die Gelegenheit, etwas mehr über das Phänomen Antifeminismus zu erfahren und Fragen dazu zu besprechen

Mit: 

Hannah Wagner, pro familia Frankfurt/M. 

Lisanne Heilmann, Queere Bildung e. V./soorum Hamburg 

Juliane Fischer-Rosendahl, BAG kommunale Frauen- und Gleichstellungsstellen und Gleichstellungsbeauftragte im Bezirksamt Spandau, Berlin 

Ans Hartmann, Hannah Beeck und Judith Rahner, Amadeu-Antonio-Stiftung 

Laura Sasse, Sarah Klemm und Ulla Wittenzellner, Dissens – Institut für Bildung und Forschung 

Henning von Bargen und Sandra Ho, Gunda-Werner-Institut 

Programm: 

Begrüßung 

Einführung: Was ist eigentlich „Antifeminismus“?  

Impulsvortrag von Referent*innen des Verbundprojektes „Antifeminismus begegnen – Demokratie stärken“ 

Antifeminismus konkret: Wie und wo äußern sich antifeministische Haltungen?  

Moderiertes Gespräch durch Wiebke Eltze mit Vertreter*innen aus der Zivilgesellschaft 

Vernetzen, Gestalten, Handeln: „Antifeminismus begegnen – Demokratie stärken“  

Kurzvorstellung des Demokratie Leben!-Projektes 

Abschluss 

Die Veranstaltung richtet sich an zivilgesellschaftlich engagierte Personen, Organisationen und Gruppen, die sich für Demokratie und eine offene Gesellschaft einsetzen, sowie an interessierte Personen, die sich bislang noch wenig mit dem Phänomen Antifeminismus auseinandergesetzt haben. 

Wo & Wann: 7. September, 17-18.30 Uhr, online 

Information/Kontakt:  
antifeminismus@boell.de und auf der Website der Heinrich Böll Stiftung.

Erinnerung: hercareer I 6.-7. Oktober, München

Am 6. und 7. Oktober geht dieherCAREER-Expo geht in die nächste Runde. Bereits zum siebten Mal findet die Karriere- und Netzwerkmesse für Frauen in München statt, diesmal im MOC. 

Die herCAREER adressiert Jobeinsteiger*innen, Fach- und Führungskräfte sowie Gründer*innen. 

Weitere Infos zu Anmeldung und Programm gibt es hier.

Wann & Wo: 6.-7. Oktober, München

Foto: Franz Pfluegl

DIVERSITY 2022 I 10.-11. November, online

Freiheit, Demokratie, Selbstbestimmung: Werte verteidigen in Krisenzeiten  

Eine gemeinsame Veranstaltung des Charta der Vielfalt e.V. und des Verlags Der Tagesspiegel

In Krisenzeiten wird besonders deutlich, wie kostbar Freiheit, Demokratie und Selbstbestimmung sind. Autokratische Herrscher und Populist*innen wenden sich nicht nur gegen die Werte des politischen Systems, sondern auch gegen die Wertschätzung von Vielfalt, die den Kern der Arbeit von Diversity-Manager*innen ausmacht. Wie kann man diese Werte in Zeiten von Populismus, Flucht, Kriegen und Krisen verteidigen? Wie kann man Brücken bauen, Zweifler*innen überzeugen?

Die elfte Konferenz DIVERSITY zeigt: Diversität ist nicht „dekadent“ – wie die Feinde der Demokratie behaupten. Sie ist, klug gemanagt, der Schlüssel zum Erfolg in Wirtschaft und Gesellschaft – und zu einem nachhaltigen Frieden. 

Mehr Infos zu Programm und Anmeldung gibt es hier.

Wann & Wo: 10.-11. November, online

Fördermittel und Preise

Zwei Call-Öffnungen: Starting Grants 2023 und Synergy Grants 2023

Mit der Veröffentlichung des ERC-Arbeitsprogramms 2023 werden auch zwei Calls geöffnet:  

Vom 12. Juli 2022 bis zum 25. Oktober 2022 können Anträge für den Starting-Grant-Call 2023 eingereicht werden. Starting Grants richten sich an promovierte Nachwuchsforschende, die ihre wissenschaftliche Unabhängigkeit verfolgen und sich eine eigene Forschungsgruppe aufbauen möchten. Mit einem vorgesehenen Budget von 628 Millionen Euro sollen 407 Projekte gefördert werden.  

In der Zeit vom 13. Juli 2022 bis zum 8. November 2022 ist die Ausschreibung der Synergy Grants 2023 geöffnet. Bewerben können sich Synergy Grant Groups, die aus zwei bis vier herausragenden Forschenden und ihren Teams bestehen. Ein Budget von 300 Millionen Euro wird für 30 Projekte bereitgestellt.  

Die NKS ERC steht für Fragen und Beratung zur Seite und liest Anträge gegen. Bitte folgende verbindliche Fristen zur letztmöglichen Vorlage eines Antrags bei der NKS zur Durchsicht beachten: 

4. Oktober 2022 (17:00 Uhr) für Starting-Grant-Anträge und 

18. Oktober 2022 (17:00 Uhr) für Synergy-Grant-Anträge.  

 
Ausführliche Informationen zu beiden Förderlinien finden Sie im ERC-Arbeitsprogramm 2023 und auf der Homepage der NKS ERC. 

Informationsreise für Wissenschaftlerinnen nach Brüssel: Anmeldung geöffnet!

Am 5. und 6. September führt die Kontaktstelle Frauen in die EU-Forschung (FiF) wieder eine zweitägige Informationsreise für Wissenschaftlerinnen durch. Zielgruppe sind promovierte Wissenschaftlerinnen aller Fachrichtungen an Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen in Deutschland. 

Die Teilnehmerinnen sollten aktiv in der Forschung tätig sein und planen, ihren Berufsweg in der Wissenschaft fortzusetzen. Unter dem Motto "EU vor Ort" lernen sie die Hintergründe, Akteurinnen und Akteure der EU-Forschungsförderung sowie die Tätigkeit deutscher Wissenschaftsorganisationen auf EU-Ebene kennen. Die Teilnehmerinnen erhalten einen Überblick über Horizont Europa, das Rahmenprogramm der EU für Forschung und Innovation. Am Ende soll neues Wissen stehen, mit dem sie EU-Drittmittel als Chance für die eigene Wissenschaftskarriere einschätzen können.

Die Anmeldung ist ab sofort möglich. Die Teilnehmerinnenzahl ist auf 20 begrenzt; in der Regel kann nur eine Person pro Einrichtung teilnehmen. 

Call for Papers

Das unkaputtbare Patriarchat? Geschlechterhierarchie als Gegenstand erziehungswissenschaftlicher Frauen- und GeschlechterforschungI Deadline 15. September

Jahrestagung der Sektion Frauen- und Geschlechterforschung (DGfE) vom 2. bis 3. März 2023 an der Universität Paderborn

Dem Wandel unterworfene wie persistente Problemstellungen im Geschlechterverhältnis geben der Frauen- und Geschlechterforschung wiederholt die Frage nach der Gestalt eben dieses Verhältnisses, seiner Analyse und angemessenen Beschreibung auf. Geschlechterpolitische Maßnahmen (aber auch andere Veränderungen in Wirtschaft, Bildung und Berufswelt) haben die Egalität von Frau und Mann und die Vervielfältigung geschlechtlicher Identitäten vorangetrieben. Neben die öffentliche Kritik an Frauendiskriminierung ist der Einsatz gegen Trans-, Inter- und Queerfeindlichkeit getreten. Jedoch sind die Ungleichheits- und Gewaltphänomene keineswegs verschwunden, wie die Statistiken zur Vermögensverteilung, zu sexueller Gewaltund Femiziden zeigen (vgl. Glammeier 2022; Kampshoff 2022). Offen ist, ob sich die Utopie eines „Jenseits patriarchaler Leitbilder“ realisieren konnte bzw. wie das aktuelle Geschlechterverhältnis aus Perspektive erziehungswissenschaftlicher Frauen- und Geschlechterforschungverstanden werden kann. Damit stellt sich v.a. die Frage nach geeigneten begrifflichen Instrumentarien und theoretischen Konzepten zur Analyse von hierarchischen Geschlechterverhältnissen.

Bezeichnet der Begriff Patriarchat für die zweite Frauenbewegung die Männerherrschaft in politischer, ökonomischer wie sexueller Hinsicht, so zeichnete sich bereits damals die Erosion eines solchen Geschlechterverhältnisses unter neoliberalen Bedingungen ab. Die Forschung zur Geschlechtergeschichte (Opitz-Belakhal 2010) und aus Perspektive des Black Feminism (Kelly2018; Bergold-Caldwell 2020) und des Migrantischen Feminismus (Gutierrez Rodriguez/Tuzcu2021) hatte jedoch schon früh gezeigt, dass eine männlich ausgerichtete Geschlechterhierarchie immer schon zeitlich und räumlich fragil war und ist. Diese Erkenntnis widerlegt nicht die Existenz einer solchen Struktur, sondern verweist auf ihre wiederholt notwendige „Resouveränisierung“ (Forster 2006), weil die männliche Vorherrschaft weder natürlich, universal nochüberzeitlich ist.

Seit Beginn der zweiten Frauenbewegung kann auf theoretische und empirische Forschung wie Geschlechterpolitik zurückgeblickt werden, die die mit dem ‚Patriarchat‘ bezeichnete Problematik in vielfältiger Weise bearbeitet. Während zunächst die Analyse der MännerherrschaftAusgangspunkt für die erziehungswissenschaftliche Untersuchung einer geschlechtlichen Logikin Erziehung und Bildung war, deren Folgen sich im hidden curriculum (Wolpe 1976), der Gestalt der sexuellen Gewalt im Generationenverhältnis (Günther et al. 1993) oder den Ausschlüssen an der Universität (Metz-Göckel 1987) niederschlugen, verschob sich nachfolgend die Diskussion. Wesentlich dafür war die Infragestellung der Begriffe und Prämissen einer politischen Bewegung und feministischen Theorie, die von einer männlich orientierten Geschlechterhierarchie ausgingen.

In der Debatte lassen sich unterschiedliche Deutungen des Geschlechterverhältnisses nachzeichnen: Sie drehen sich darum, ob es sich um eine patriarchale, androzentrische oder phallozentrische Ordnung handelt; ob von Männerherrschaft, männlicher Dominanz oder Hegemoniezu sprechen sei oder ob bereits der Ausgangspunkt der Analyse durch einen binären und heteronormativen Bias verzerrt sei (zur Diskussion s. bspw. Scott 2001; Casale/Rendtorff 2008;Rendtorff/Riegraf/Mahs 2014). Dem liegen verschiedene Annahmen über die Grundproblematik zugrunde und unterschiedliche Vorstellungen über die erkenntnistheoretischen Voraussetzungen. Zur Diskussion stehen die Verhältnisse u.a. von Macht und Herrschaft, von Subjektposition und Identität, von (cis-)Heterosexismus und Misogynie, von Diskurs und Geschichte, vonFortschritt und Persistenz.

Vor dem Hintergrund der aufgezeigten Entwicklung und Diskussion laden die Organisator*innen dazu ein, Abstracts für die Jahrestagung 2023 einzureichen.

Neben dem üblichen Format des Vortrags können auch kollektive Panels oder Sessions zur gemeinsamen Betrachtung ausgewählter Materialien vorgeschlagen werden. Inhaltlich sind Beiträge willkommen, die sich dem Tagungsthema geschichtlich, theoretisch, begrifflich und empirisch annähern. Vorstellbar sind beispielsweise Beiträge zu folgenden Schwerpunkten:  

- Zu Begriffen und ihren Voraussetzungen: Geschlechterhierarchie, Androzentrismus, Patriarchat, Heteronormativität, männliche Hegemonie – Was sind die Begriffe, mit denen das Geschlechterverhältnis beschrieben wurde und wird? In welchem Verhältnis stehen sie zueinander? Was lässt sich mit ihnen beschreiben und erklären, was lassen sie in Bezug auf Erziehung, Bildung und Sorge ungedacht?  

- Zeitdiagnosen: Welche Herausforderungen finden sich aktuell insbesondere für erziehungswissenschaftliche Fragen und was können begrifflich-analytische Ansätze sein? Treffen die Rede vom Patriarchat oder die Diagnose des Androzentrismus (noch) die Problematik des Geschlechterverhältnisses? Oder sind bereits ihre Voraussetzungen heteronormativitätskritisch zurückzuweisen? Oder bedarf es einer Analyse der symbolischen Ordnung unter Bedingungen eines gewandelten Geschlechterverhältnisses?  

- Zur Empirie: Wie lassen sich hierarchische Geschlechterverhältnisse in qualitativer und quantitativer Weise erforschen? Welche Voraussetzungen sind dafür hinsichtlich der Kategorie Geschlecht zu klären? Was kann erziehungswissenschaftliche Frauen- und Geschlechterforschung leisten?  

- Zur Geschichte: Wie stellen sich Geschlechterhierarchien in Bildung und Erziehung, ihrer Erforschung und ihren Institutionen in der Geschichte dar? Was lässt sich aus der Geschichte geschlechtertheoretischer Zugriffe und der Rezeption der Geschlechterforschung schlussfolgern?  

Abstracts von max. 2500 Zeichen können bis zum 15.09.2022 an die Vorstandsmitglieder versandt werden.  

Die Einladungen erfolgen im Oktober 2022.

Ansprechpersonen:


Den vollständigen Call finden Sie hier.

Pädagogik und Geschlecht als Gegenstand politischer Kämpfe: Zur Analyse rechter, antifeministischer und rassistischer Diskurse Internationale Tagung an der Europa-Universität Flensburg I Deadline 30. September

Rechtspopulistische und (extrem) rechte Bewegungen setzen bei ihrem Versuch, sich im gesellschaftlichen Mainstream zu etablieren, zunehmend auf pädagogische und bildungspolitische Themen. Dazu werden nicht nur emanzipatorische oder an Vielfalt ausgerichtete Pädagogiken diffamiert (Andrese 2018; Baader 2019, 2020), sondern auch eigene Ansätze einer „völkischen“ Erziehung formuliert (kritisch dazu: Olberg 2020; Simon/Thole 2021; Jornitz 2020). Neben den darin aufgegriffenen rassistischen und antisemitischen Ideologien besteht ein wichtiger Kristallisationspunkt antidemokratischer und rechter Politik in einer spezifischen Bezugnahme auf geschlechterpolitische Themen. Im Schulterschluss mit anderen antifeministischen Bewegungen (Hark/Villa 2015 (Hg.); Lang/Peters 2018 (Hg.)) werden geschlechterpolitische Anliegen wie etwa Gender Mainstreaming oder eine geschlechtersensible Sprache als „Gender-Gaga“ attackiert, oder sie werden in einer Weise femonationalistisch (Farris 2017) gewendet, die den Kampf gegen den Islam oder gegen Einwanderung zum Kampf gegen Gewalt gegen Frauen und zum „wahren“ Feminismus umdefiniert (Dietze 2019; Bergold-Caldwell/Grubner 2020).

In diesem Zusammenhang wird eine an geschlechtlicher und sexueller Vielfalt ausgerichtete Pädagogik und vor allem ihre Verankerung in schulischen Curricula als „Frühsexualisierung“, „Umerziehung“ und Gefährdung des Kindeswohls diskreditiert (Schminke 2015; Tuider 2016; Oldemeier u.a. 2020; Grenz 2020; 2021).  

In diesem Feld sind gegenwärtig sehr dynamische Entwicklungen zu beobachten, die auch zunehmend zum Gegenstand von Forschung in verschiedenen Disziplinen werden (z.B. Hechler/Stuve 2015 (Hg.); Näser-Lather u.a. 2019 (Hg.); Henninger/Birsl 2020 (Hg.); Dietze/Roth 2020 (Hg.); Sehmer u.a. 2021 (Hg.); Strube u.a. 2021 (Hg.)). Bislang mangelt es jedoch an einem Austausch insbesondere zwischen erziehungswissenschaftlicher Forschung zu rechten und antidemokratischen Pädagogiken einerseits und Forschung zu (rechtem) Antifeminismus (Blum 2019) in den Gender Studies andererseits: In der Erziehungswissenschaft wird die rechte Diskursproduktion zu pädagogischen Themen analysiert, aber selten deren enge Verschränkung mit Geschlechteraspekten in den Blick genommen. Interdisziplinäre Geschlechterforschung thematisiert rechten Antifeminismus, aber selten die pädagogisch relevanten und bildungsbezogenen Aspekte rechter und rassistischer Diskursproduktionen.

Mit der Tagung „Pädagogik und Geschlecht als Gegenstand politischer Kämpfe: Zur Analyse rechter, antifeministischer und rassistischer Diskurse“ möchten die Veranstalter*innen ein Forum für die Markierung relevanter Forschungsgegenstände, den Austausch über ein sich entwickelndes Forschungsfeld und die Vernetzung von Forschenden und ihren Projekten schaffen.  

Zu folgenden Fragenkomplexen können Beiträge vorgeschlagen werden: 

- Wie lässt sich – v.a. auch unter internationalen und interdisziplinären Perspektiven – einordnen, wie sich gegenwärtig Rechtspopulismus, Rechtsextremismus und Neue Rechte einerseits und Antifeminismus andererseits in wechselseitiger Bezugnahme aufeinander formieren?  

- Wie sind bei der Analyse dieser Formierungen Geschlechterforschungs- und erziehungswissenschaftliche Perspektiven zusammenzubringen? Welche Schnittstellen sind dadurch zu identifizieren und welche weiterführenden Fragestellungen ergeben sich daraus? Wie lassen sich aktuelle Forschungen aus Erziehungswissenschaft und Gender Studies aufeinander beziehen?  

- Wie gewinnen rechte, rassistische, antidemokratische und antifeministische Politiken und Ideologien Einfluss auf Pädagogik und Bildung? Was sind Voraussetzungen und Kontexte rechter Diskursproduktion, zu welchen Diskursverschiebungen kommt es und welche Folgen haben rechte Interventionen?  

- Welchen Umgang kann Wissenschaft mit rechten Interventionen und Angriffen finden? Wie kann zu rechten Diskursen Stellung bezogen werden? Dies lässt sich auf die politischen und pädagogischen Interventionen rechter Bewegungen ebenso beziehen wie auf rechte Angriffe auf kritische Wissenschaft selbst.  

Die Beiträge können sowohl die Form eines Vortrags als auch die Form eines Posters haben und sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache präsentiert werden. 

Abstracts im Umfang von max. 2500 Zeichen bitte bis spätestens 30.9.2022 senden an:

frauke.grenz@uni-flensburg.de

Den ganzen Call finden Sie hier.

Déjà-vu? Gender, Holocaust und Subjektivierung in der Erinnerungskultur nach 1945 I Deadline 1. November

Insbesondere für die bundesdeutsche Nachkriegsgesellschaft und die Nachgeborenen der Täter*innen stellte sich im Angesicht der NS-Verbrechen die Frage danach, „Wer wir sind“ grundlegend vielfach neu. Im Rahmen erinnerungskultureller Repräsentationen nach 1945 wurde diese Frage, „Was uns definiert“, entschieden auch über Sexualität und Geschlecht zu beantworten gesucht.

Deutungsmuster von Geschlecht und Sexualität sind in erinnerungskulturelle Narrative eingeschrieben. Sie scheinen gleichermaßen – jedoch nicht in gleicher Weise – erinnerungskulturelle Repräsentationen von Überlebenden, Täter*innen und deren Nachgeborenen bzw. derjenigen, die sich im Feld der Erinnerungskultur als deren „Erb*innen“ begreifen, zu strukturieren. Ein derartiges Nach-Leben von Geschichte wirkt subjektivierend, insofern es mitunter als Bestandteil von Erinnerungspolitiken an der Herausbildung und Sichtbarwerdung vergeschlechtlichter (kollektiver) Identitäten und der Formierung bestimmter Subjektpositionen beteiligt ist. 

Im Blick auf gegenwärtige Repräsentationen von Nationalsozialismus, Gewalt und Geschlecht scheinen sich bereits etablierte Muster der Repräsentation zu wiederholen, die seit 1945 die Auseinandersetzung geprägt haben und weiterhin prägen. Das „schon Gesehene“ (Déjà-vu) drängt sich in gegenwärtige Repräsentation von Nationalsozialismus und Holocaust. 

Zugleich bleibt die Erinnerung an die NS-Vergangenheit auch gegenwärtig ein hochpolitisiertes Feld, in dem Narrative der Identität umkämpft sind und sich verschieben. Debatten um Erinnerungspolitiken haben zuletzt zwar wieder eine erhöhte Aufmerksamkeit erhalten. Allerdings werden Fragen nach Geschlecht und Sexualität selten aufgeworfen oder bleiben gänzlich unberücksichtigt. In jüngster Zeit haben insbesondere kritische wissenschaftliche Positionen u.a. aus Mittel- und Osteuropa wiederholt verdeutlicht, wie umstritten bestimmte Vergangenheitsnarrative, aber auch gender- und sexualitätsspezifische Zugänge in den wissenschaftlichen Auseinandersetzungen sein können. Etwa dann, wenn ein Erinnern an die Verfolgung und Ermordung von sexuellen Minderheiten, sogenannten „Geisteskranken“ und „Asozialen“ sowie von Sinti*zze und Rom*nja mit staatsoffizieller Geschichtsklitterung oder Entnennung konfrontiert ist. Oder aber wenn die Aufarbeitung von Mittäter*innenschaft in den Graubereichen zwischen persönlichen und kollektiven Schuldnarrativen mit juristischen Konsequenzen geahndet wird, die die Freiheit der wissenschaftlichen Forschung grundsätzlich in Frage stellt.

Im innerdeutschen Kontext konnte ein solches sexualitätsspezifisches Entnennungsmoment etwa in der Debatte um ein Gedenken an lesbische Frauen in der Gedenkstätte in Ravensbrück beobachtet werden. Zudem wurde auch in der Gedenkstätte des NS-Konzentrationslagers Stutthof bis in die jüngste Vergangenheit eine Repräsentation homosexueller Häftlinge ausgespart. 

Die machtvolle Ordnung der erinnerungskulturellen Diskurse verläuft entlang einer impliziten Hierarchisierung und gestattet die Artikulation bestimmter Sachverhalte – wie etwa Fragen nach Sexualität und Geschlecht, oder Mittäter*innenschaft – nicht oder nur eingeschränkt bzw. verweist sie in den Bereich des „Marginalen“. In einer solchen intersektionalen Perspektive zeigt sich, dass Praktiken der Entnennung und Marginalisierung mit Momenten des Unsichtbar-gemacht-Werdens korrelieren, die mal durch Heteronormativität, Ableism, Antisemitismus und/oder Rassismus geprägt sind. 

Die Frage nach dem „Schon Gesehenen“, nach erkennbaren Verschiebungen sowie nach möglichen Impulsen für andere, bislang unterrepräsentierte und/oder marginalisierte Narrative an der erinnerungskulturellen Schnittstelle von Gender, Holocaust und Subjektivierung treibt diesen Call-for-Articles an. 

Das geplante Heft zielt auf Beiträge aus dem Bereich der (audio-) visuellen Kultur. Sie können aus den Themenfeldern des (in-)offiziellen Gedenkens, des Ausstellungsdisplays, filmischer und künstlerischer Repräsentationen, oder auch aus dem breiteren Kontext der Digital History (z.B. im Medium des Video Games) stammen. Der Begriff des Déjà-vus zielt dabei weniger auf eine „Täuschung“, sondern auf die Wiederholung und Reproduktion sowie eine mögliche textuelle und visuelle Musealisierung bestimmter Erinnerungskonstruktionen. Die Frage nach der Tradierung und Kanonisierung verbinden wir mit der Frage nach möglichen (Auf-)Brüchen und (De-)Stabilisierungen, nach umstrittenen Verschiebungen und unerwünschten Aufmerksamkeiten und nicht zuletzt mit ihrer (subjektivierenden) Bedeutung für die jeweiligen Erinnerungsgemeinschaften. Inwiefern werden Deutungsmuster von Geschlecht und Sexualität im Sinne eines „Schon-Gesehenen“ in gegenwärtigen Repräsentationen von NS-Geschichte und Holocaust reproduziert? Sind Brüche mit tradierten Deutungsmustern innerhalb neuerer Repräsentationen von Nationalsozialismus und Holocaust zu erkennen? Inwiefern wirken vergeschlechtlichte und sexualisierte Repräsentationen von Holocaust und NS-Vergangenheit subjektbildend im Hinblick auf ihre Reziepient:*innen, auf Individuen und Kollektive? Und wie verändert sich möglicherweise ihre Subjektivierung, wenn sich die Repräsentationen und damit die Subjektbildungsangebote verschieben? 

Die Publikation erfolgt in einem Peer-Review-Verfahren durch die Herausgeber*innen der FKW. 

Die Deadline für die Einreichung eines Abstracts von max. 3.500 Zeichen nebst Kurz-CV ist der 01. November 2022. 

Einreichungen in englischer und deutscher Sprache sind möglich. 

Den ganzen Call gibt es hier.

Neues aus der Geschlechterforschung

Ergebnispräsentation zum 10. Deutschen Diversity-Tag

Der Diversity-Tag war laut Veranstalter*innen ein voller Erfolg: 1100 Organisationen haben über 3000 Aktionen auf die Beine gestellt. Mehr Infos wie Teilnehmer*innenzahlen und Medienresonanz finden Sie hier in der Präsentation.

Studie zur „Lebenslage von lsbtiq* Personen in Sachsen“ veröffentlicht

Am 22. Juni 2022 veröffentlichte das Sächsische Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung (SMJusDEG) die Studie „Lebenslagen von Isbtiq* Personen in Sachsen“.

Die Studie erforscht erstmals spezifisch für Sachsen die Lebenslagen von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans*geschlechtlichen, intergeschlechtlichen, nicht-binären und queeren (lsbtiq*) Menschen und zeigt deren Vielfalt, Lebensqualität und Erfahrungen auf. An der Online-Befragung nahmen ca. 1500 Personen teil.

Zusätzlich wurde eine Strukturanalyse der Angebote in Sachsen im Bereich geschlechtliche und sexuelle Vielfaltdurchgeführt. Die Studie ist Basis für die Weiterentwicklung des Landesaktionsplans zurAkzeptanz der Vielfalt von Lebensentwürfen.

Weitere Informationen und die gesamte Studie zum Download gibt es auf der Seite des Freistaates Sachsen hier.

Rezension: Gender Trouble und Theologie

Claudia Willms bespricht in Theologisches Neuland oder: der religiöse Horizont des Butler‘schen Denkens den in 2020 erschienen Sammelband Judith Butler und die Theologie. Das Werk, herausgegeben von Bernhard Grümme, Professor für Religionspädagogik, und Gunda Werner, Professorin für Dogmatik, beleuchtet die theologische Rezeption der Butler'schen Philosophie.

Der Beitrag ist hier auf dem gender-blog erschienen.

Hochschule und Politik

Konferenz sächsischer Studierendenschaften verfasst einstimmig Grundsatzbeschluss zur Geschlechterinklusivität

Ende Mai 2022 hat die KSS Sachsen ihre Positionen und Forderungen für eine geschlechterinklusive Hochschule in Sachsen einstimmig, ohne Gegenrede und Enthaltungen verabschiedet. Darin spricht sie sich für die Nutzung einer gendergerechten Sprache, die Sonderzeichen nicht ausschließen darf, individuelle Selbstbestimmung von Namen und Geschlecht in den Stammdatenbanken der Hochschulen sowie die Einrichtung 
geschlechterneutraler Sanitäreinrichtungen aus und nennt auch Positivbeispiele der 
sächsischen Hochschullandschaft.

Mehr Infos dazu gibt es hier.

Doppelpunkt oder Sternchen? Zur Frage der Barrierearmut einer gendersensiblen Sprache

In einer Stellungnahme empfiehlt die Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen e.V (bukof) die Verwendung des Gendersternchens für eine barrierearme und gendersensible Sprache.

Geschlechtervielfalt wird in der gesprochenen und geschriebenen Sprache zunehmend sensibel, inklusiv und akkurat sichtbar gemacht. Das Gendersternchen hat binäre Varianten, aber auch den Unterstrich abgelöst. Gleichzeitig erfährt in letzter Zeit der Doppelpunkt auch in Hochschule und Wissenschaft viel Zuspruch. Zu finden ist er in Beschlüssen zu gendersensibler Sprache von Institutionen, in sozialen Netzwerken, Arbeitsmails und sogar in der Werbung und in Anschreiben von Unternehmen. Die bukof begrüßt eine stärkere gesellschaftliche Verankerung gendersensibler Sprache. Der Verwendung des Doppelpunkts steht sie allerdings kritisch gegenüber.

Die vollständige Stellungnahme gibt es hier.

Gemeinsame Stellungnahme zum WissZeitVG - Plädoyer für eine Reform des Befristungsrechts

Die bukof hat außerdem gemeinsam mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), dem Helmholtz Juniors Netzwerk der Promovierenden der Helmholtz Gemeinschaft Leibniz, dem PhD Network Netzwerk der Promovierenden der Leibniz Gemeinschaft, dem NGAWiss Netzwerk für Gute Arbeit in der Wissenschaft, der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und respect science Verein für neue Anreize in der Wissenschaft eine gemeinsame Stellungnahme zum Thema WissZeitVG herausgegeben.

Darin wird gefordert: „Der Qualifizierungsbegriff muss eng geführt werden und die Vertragsdauer für Promovierende muss fachspezifisch mindestens der durchschnittlichen Promotionsdauer entsprechen. Nach Abschluss der Promotion soll ein unbefristeter Arbeitsvertrag oder zumindest ein planbares Verfahren zur Entfristung die Regel sein. Beschäftigte, deren Arbeit von Daueraufgaben geprägt ist, müssen auf Dauerstellenbeschäftigt werden. Die Tarifsperre im Wissenschaftszeitvertragsgesetz muss aufgehoben werden.“

Die vollständige Stellungnahme finden Sie hier.

Evaluation des Professorinnenprogramms des Bundes und der Länder: Dritte Programmphase und Gesamtevaluation

Der Evaluationsbericht der dritten Programmphase des Professorinnenprogramms des Bundes und der Länder wurde veröffentlicht.

Den Bericht gibt es hier.

Aufruf: Neue Befragungsstudie – prof*panel DZHW

Wie sehen die Karrieren von Professor*innen in Deutschland aus? Darüber ist bisher wenig bekannt. Denn für Deutschland gibt es keine fundierte Datenbasis, mit der sich die Karrieren von Professor*innen abbilden und untersuchen lassen. Das prof*panel ist eine neue Befragungsstudie des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschafts-forschung.

Mit regelmäßigen Follow-up-Befragungen werden Professor*innen aus ganz Deutschland zu ihrem Karriereverlauf und ihrer beruflichen Situation befragt. Ziel des prof*panel ist es, professorale Karrieren in ihrer heutigen Vielfalt erstmals erforschbar zu machen, damitKarrierewege in der Wissenschaft planbarer und transparenter werden.

Neben Lebenszeitprofessor*innen werden auch Tenure-Track- und Juniorprofessor*innenzur Befragung eingeladen. Dies ermöglicht Aussagen darüber, wie sich diese für Deutschland noch vergleichsweise jungen und neu etablierten Professurtypen in das Gesamtgefüge professoraler Statuspositionen und professoraler Karrierewege einfügen. Ebenfalls gehören Professor*innen auf Zeit/auf Probe, Stiftungsprofessor*innen und S-Professor*innen zu den Eingeladenen.

Sie möchten am prof*panel teilnehmen? Es braucht nur eine kurze Mail an: 
profpanel@dzhw.eu 

Landesrektorenkonferenz Sachsen: Positionspapier zu „Diversität, Gender und Inklusion als Gestaltungsprinzip moderner Hochschulen“ veröffentlicht

In der ersten Jahreshälfte 2022 hat die Landesrektorenkonferenz (LRK) Sachsen ein Positionspapier zu den Themen Diversität, Gender und Inklusion veröffentlicht.

Im Papier werden nicht nur Zielgruppen, sondern auch strukturelle Handlungsfelder benannt, an denen sich die Hochschulen zukünftig orientieren sollen: Strategie, Struktur und Kultur, Studium und Lehre, Forschung und Internationalisierung, Personalmanagement, Service und Beratung, Kommunikation und Partizipation sowie die Weiterentwicklung der bereits vorhandenen Ressourcen und bereits implementierten Strukturen (wie Nachwuchsförderung, Öffentlichkeitsarbeit, Vereinbarkeit von Familie und Beruf – Familienfreundlichkeit). Schließlich werden im Positionspapier beispielhaft Maßnahmen formuliert, die eine grundsätzliche Orientierung für die Umsetzung des Diversitätsgedankens geben sollen.

Das Positionspapier gibt es auf der Seite der LRK online zum Nachlesen.

Ergebnisse der Nachwuchsforschungsgruppe GAP „Genderanteile in ESF-Projekten Hochschule und Forschung“

Aus welchen Gründen sind Frauen in der Forschungslandschaft immer noch stark unterrepräsentiert? Wieso wird der Anteil der Wissenschaftlerinnen geringer, je höher man in der Hierarchie aufsteigt? Oder anders gefragt – wie kann man das verändern?

Diesen Fragen ging in den vergangenen zwei Jahren eine Nachwuchsforschungsgruppe mit  Wissenschaftler*innen einer Hochschulkooperation zwischen der TU Dresden, TU Chemnitz, Hochschule Zittau/Görlitz und Hochschule Mittweida nach. Ende Juni wurden erste Handlungsempfehlungen an das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus übergeben. Die Projektlaufzeit wurde bis Ende des Jahres verlängert.

Somit werden die Handlungsempfehlungen in Form von Workshops noch 2022 an die Hochschulen herangetragen, um sie durch Feedbackschleifen mit dem Hochschulpersonal praxisnah zu formulieren und sie zudem im System Hochschule zu implementieren.

Mehr Informationen gibt es in der Pressemitteilung.

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Letzte Änderung: 30.09.2022 - Ansprechpartner: Webmaster